Was mehr Home-Office für den Immobilienmarkt bedeutet

Sven Lechner • 5. September 2020

Neben der gesundheitlichen Auswirkungen wird in Immobilien-Fachkreisen vor allem eines heiss diskutiert. Welche Entwicklung hat das Home-Office auf den Immobilienmarkt?

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Für einen Blick auf die aktuelle Situation am Immobilienmarkt lässt sich eines ganz klar abzeichnen - die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist stabil, wenn nicht sogar leicht gestiegen. Doch warum steigt die Nachfrage, wenn doch die wirtschaftliche Unsicherheit die Menschen umtreibt?


Dazu hat man festgestellt, dass vor allem während der Zeit des Lockdowns, die Wichtigkeit des eigenen Zuhauses in den Fokus gerückt. Wenn das Zusammenkommen draussen und weitere Einschränkungen uns dazu bringen, mehr Zeit als gewöhnlich in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Dieses Bewusstsein hat sich durch die Pandemie sehr stark entwickelt und viele erst dazu bewegt sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause zu machen. Vielleicht sogar den entscheidenden Impuls gegeben sich für ein Eigenheim zu entscheiden. Eventuell hat die aktuelle Wohnung ein Zimmer zu wenig, keinen Balkon, oder Sie ist schon länger ein wenig zu beengt. Dazu muss man sagen, dass die Quadratmeter pro Kopf im Jahr 2019 in Deutschland bei rund 47 Quadratmetern (Quelle: Statista) liegen und damit schon auf einem recht hohen Niveau. In Baden-Württemberg geniesst eine Einzelperson rund 46 Quadratmeter und eine Familie mit zwei Kindern rund 30 Quadratmeter (Quelle: Statistik-BW) pro Kopf. Wenn wir also doch schon auf einem hohen Wohnflächenniveau sind, warum dann noch mehr?

Home-Office braucht Platz

Für viele Arbeitnehmer ist es nichts Aussergwöhnliches von Zuhause aus zu arbeiten. Die meisten haben bereits einen Arbeitsplatz eingerichtet oder einen Platz für Laptop und Schreibgerät. Doch diese gelegentliche Heimarbeit hat jetzt eine Qualität erreicht, die eben nicht mehr nur als Ausnahme dient. In manchen Teilen wird bis 100 % die Arbeit von Zuhause erledigt. Natürlich unterscheidet man die Anforderungen natürlich grundlegend zwischen Alleinlebenden oder Paaren und Familien mit Kindern. Wer in einer Wohnung mit kleinen Kindern lebt, weiss, dass Türen keinen echten Schallschutz bietet oder das plötzliche Hereinstürmen der Kinder verhindern kann. Gesellschaftlich schön zu beobachten war jedoch, dass diese Herausforderungen überwiegend tollerant aufgenommen wurden. Online-Business-Meetings mit Kinderunfall wurden teilweise zum Social-Media-Hype.


Doch am Ende ist die Auswirkung klar. Wer Zuhause mehr als nur gelegentlich arbeitet hegt den Wunsch nach mehr Platz und Ruhe. Der Laptop im Esszimmer oder in der Küche kann keine Dauerlösung sein. Die Idee auch weiterhin, zumindest in Teilen, von Daheim zu arbeiten ist längst bei den meisten Arbeitnehmern manifestiert. Damit verlagert sich ein Abschnitt der als gewerblich genutzten Büroflächen in den privaten Wohnraum. Eine Belastung für den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt.

Ist die Büroimmobilie der grosse Verlierer?
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Dass während der Hochphase der Pandemie die Büros leer standen, war klar. Doch auch jetzt sind viele Arbeitplätze ins Home-Office verlegt und die bisher ausgelastetete Gewerbeimmobilie ist teilweise ungenutzt oder gar zu gross geworden. Zudem haben die wirtschaftlichen Folgen dazu beigetragen, dass Unternehmen Einsparpotentiale nutzen mussten und so unumgänglich auch bei der Miete landeten. Von Mietausfällen und Insolvenzen wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen und hoffen auch weiterhin, dass unsere Wirtschaft wieder zu alter Stärke findet. Auch im Sinne der Büroimmobilie. Ob Sie je wieder auf Ihr altes Prestigeniveau kommen wird, bleibt abzuwarten. So sehr die Nachfrage am immobilienmarkt auf der wohnwirtschaftlichen Seite zugenommen hat, hat sie auf der gewerblichen Seite erhebliche Einbrüche erlebt.

Haus- oder Wohnungsschlüssel auf Euro-Geldscheinen mit Text: Spekulationsfrist Immobilien – Symbolbi
von Sven Lechner 6. Mai 2025
Was ist die Spekulationsfrist bei Immobilien? Die Spekulationsfrist für Immobilien bezeichnet den Zeitraum, nach dessen Ablauf ein Immobilienverkauf steuerfrei erfolgen kann. Aktuell liegt diese Frist bei zehn Jahren für vermietete Objekte (§ 23 EStG). Wird eine Immobilie vor Ablauf dieser Frist verkauft, kann das Finanzamt auf den Verkaufsgewinn Spekulationssteuer erheben – oft in empfindlicher Höhe, da der persönliche Einkommensteuersatz Anwendung findet. Wann ist der Immobilienverkauf steuerfrei? Eigennutzung : Wird die Immobilie ausschließlich zu eigenen Wohnzwecken genutzt, entfällt die Spekulationsfrist. Auch wer im Jahr des Verkaufs und in den beiden Vorjahren dort gewohnt hat, kann steuerfrei verkaufen. Vermietung : Bei rein vermieteten Objekten greift die 10-Jahresfrist . Ein Verkauf nach Ablauf dieser Frist ist steuerfrei – unabhängig von der Gewinnhöhe. Politische Diskussion: Spekulationsfrist bleibt vorerst unverändert Die Diskussion um eine mögliche Abschaffung oder Verlängerung der Spekulationsfrist für Immobilien ist seit Jahren ein Thema. Parteien wie SPD und Bündnis 90/Die Grünen hatten in der Vergangenheit wiederholt eine Reform gefordert. Die Argumente reichten von Wohnraumschutz über Steuergerechtigkeit bis hin zur Eindämmung von Immobilienspekulation . Doch: Die politische Entscheidung ist gefallen – zumindest vorerst. Im Frühjahr 2025 wurde im Rahmen der aktuellen Regierungskoalition keine Gesetzesänderung beschlossen . Die Spekulationsfrist bleibt damit weiterhin bei zehn Jahren bestehen. Für Eigentümer bedeutet das: Wer strategisch plant, kann auch künftig mit einem steuerfreien Immobilienverkauf rechnen – sofern die geltenden Fristen eingehalten werden. Chancen eines steuerfreien Immobilienverkaufs Maximierung des Gewinns : Wer die Spekulationsfrist korrekt nutzt, kann erhebliche steuerfreie Veräußerungsgewinne erzielen. Flexibilität für Investoren : Die Möglichkeit der steuerfreien Reinvestition schafft neue Spielräume im Portfolio. Altersvorsorge stärken : Für viele private Eigentümer bleibt der steuerfreie Verkauf nach zehn Jahren ein wichtiger Pfeiler ihrer finanziellen Unabhängigkeit. Risiken und Fallstricke Fehlende Fristkenntnis : Wer versehentlich vor Ablauf verkauft, muss mit einer hohen Steuerlast rechnen. Missverständnisse bei Eigennutzung : Eine teilvermietete Wohnung oder ein Zweitwohnsitz kann den Steuerfreibetrag gefährden. Zukunftsrisiken : Auch wenn aktuell keine Änderung geplant ist – politische Rahmenbedingungen können sich ändern. Eine regelmäßige Überprüfung bleibt unerlässlich. Fazit: Spekulationsfrist Immobilien – klug handeln, strategisch verkaufen Die Spekulationsfrist bei Immobilien bleibt ein zentrales Instrument für strategisch orientierte Eigentümer. Auch wenn die politische Diskussion um Änderungen anhält, bietet der aktuelle Rechtsrahmen nach wie vor attraktive Chancen für den steuerfreien Verkauf. Wer langfristig plant und rechtzeitig handelt, kann die bestehenden Möglichkeiten optimal nutzen – sei es zur Altersvorsorge, zur Reinvestition oder zur finanziellen Konsolidierung. Häufige Fragen zur Spekulationsfrist bei Immobilien (FAQ) Wie lange gilt die Spekulationsfrist bei Immobilien? Zehn Jahre für vermietete Immobilien, keine Frist bei reiner Eigennutzung. Wird die Spekulationsfrist bald geändert? Aktuell nicht. Die Bundesregierung hat 2025 keine Reform beschlossen. Die Frist bleibt bestehen. Wann beginnt die Spekulationsfrist? Mit dem notariellen Kaufdatum – nicht mit Übergabe oder Grundbucheintrag. Was passiert, wenn ich vor Ablauf der Frist verkaufe? Dann fällt auf den Gewinn Einkommensteuer an – abhängig vom persönlichen Steuersatz. Sie möchten wissen, wie Sie Ihre Immobilie steuerfrei verkaufen können? Wir von Lechner Immobilien beraten Sie gern persönlich und diskret – rechtssicher, strategisch und individuell.  👉 Jetzt Kontakt aufnehmen: www.lechner.immo/kontakt
Nachhaltiges und energieeffizientes Wohngebäude mit Solarpanelen und grüner Umgebung
von Sven Lechner 30. Oktober 2024
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Die Zukunft des Immobilienmarktes – Erfahren Sie, warum energieeffiziente und nachhaltige Immobilien immer wichtiger werden. Entdecken Sie die Vorteile moderner Technologien, energieeffizienter Bauweisen und umweltfreundlicher Materialien für Wertsteigerung, Komfort und Umwelt. Investieren Sie in eine nachhaltige Zukunft und profitieren Sie von langfristigen Einsparungen.
wohnraum für familien förderung geywitz immobilien kredit darlehen
von Sven Lechner 1. Juni 2023
Das neue Förderprogramm WEF Wohnraum für Familien soll das bisherige Baukindergeld ablösen. Dabei stehen Familien mit niedrigeren Einkommen Kredite mit günstigen Zinsen zur Verfügung.
wieviel immobilie kann ich mir leisten budgetrechner kaufrechner finanzierungsrechner
von Sven Lechner 6. April 2023
Wieviel Immobilie kann ich mir noch leisten. Das Eigenheim wird teurer, jetzt Finanzierungsmöglichkeiten berechnen mit dem Budgetrechner.
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Die Rundfunkbeiträge sollen 2023 erhöht werden. Die geplante Erhöhung der GEZ-Gebühren stoßen auf großen Unmut. Die Pläne sollen bereits beschlossen worden sein hinter verschlossenen Türen.
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Die Diskussion bei Hart aber Fair um das Heizungsverbot von Gas- und Öl-Heizungen war intensiv. Die Gäste: Frank Schätzing: Bestseller-Autor (z.B. „Der Schwarm„) Katrin Göring-Eckardt, B’90/Grüne: Vizepräsidentin Deutscher Bundestag Johannes Vogel, FDP: Stellvertetender Bundesvorsitzender, Erster Paralmentarischer Geschäftsführer der BT-Fraktion Robin Alexander: Stellvertretender Chefredakteur von „Welt“ und „Welt am Sonntag“ Monika Hohlmeier, CSU: Mitglied des Europäischen Parlaments (EP), Parlamentarische Geschäftsführerin der CSU-Europagruppe im EP Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen
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EU-Parlament stimmt zur Sanierungspflicht von Immobilien im Bestand für Europa. Dazu sollen einheitlich Effizienzklassen kommen und Bestandsimmobilien sukzessive effizienter modernisiert werden.
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Der US-Notenbankchef Jerome Powell verkündet am 01.02.2023 eine weitere Erhöhung des Leitzins um 0.25 Prozent. Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt erklären wir in unserem aktuellen Beitrag.
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